1. Juni 20217. Februar 2022 Feuchtwiesen-Gesellschaft Wiesen, so alltäglich, dass viele sie gar nicht weiter beachten. Wer vom Heuschnupfen geplagt ist hält lieber Abstand. Für Bauern sind sie das Silofutter. Für Rehe und Hasen das Versteck ihrer Jungen. Und tatsächlich sind Wiesen eine Schatzkammer. Jeder Quadratmeter einer Wiese beheimatet hunderte von Lebewesen beinahe ebenso vieler Arten. Doch sie leiden sehr unter unserer technisierten Bewirtschaftung die letzten 100 Jahre. Offensichtlich ist das Einsähen der Wiesen mit nur wenigen, dafür effektiven gezüchteten Gras-Sorten. Das Düngen mit der durchgegorenen Gülle oder Biogasanlagen-Abfällen bringt keinem Mistkäfer oder Fliegenlarfe Futter, dafür unterdrückt das rasante Wachstum der neuen Gräser die meisten Kräuter und praktisch alle Pilze. Die geschlossene Grasfläche bietet weder Orchidee noch Feldlärche einen Lebensraum. Satte grüne geschlossene Felder mit lustigen knallig-gelbem Löwenzahn schauen vielleicht „grün“ aus, doch hier findet kaum jemand eine Heimat. Die Mahd mit den rasanten Kreiselmähern bringt aber nicht nur den Kitzen und Hasen den Tod, sondern auch den meisten Insekten. Jede Mahd ist auch ein Kahlschlag an den Individuen und so allmählich macht sich deren Verlust in den schwindenden Arten bemerkbar… Kleines Waldvögelein Tagpfauenauge Knotenameise Wiesenknopf-Ameisenbläuling Das Portrait von heute stellt ehemals häufige, nun zunehmend seltene Insekten auf ihren Futterpflanzen dar. Die Große Klette ist häufig. (Man sollte die reifen Fruchtstände wirklich nicht ins lange Haar bekommen…) Waldvögelein und Tagpfauenauge sind nicht auf sie spezialisiert. Der Rote Wiesenknopf aber verschwindet – und damit der hochspezialiserte Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Er braucht nicht nur den Wiesenknopf, sondern zusätzlich die bedrohten Knotenameisen, die die Bläulingslarven aufziehen. Augenblicke FeuchtwieseSchmetterlingWieseWiesenknopf